Abschlussfeier Vorkurs PH

Abschluss Vorkurs PH 2016/17

An der Interstaatlichen Maturitätsschule für Erwachsene St. Gallen/Sargans haben 86 von insge­samt 121 Kandidatinnen und Kandidaten den Vorkurs mit der Ergänzungsprüfung Pädagogische Hochschule erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen einer Feier durften sie am 1. Juni in der Aula der Pädagogischen Hochschule in Rorschach das Zertifikat über die bestandene Ergänzungsprü­fung entgegennehmen. Damit steht ihnen der Zugang zum Lehrgang Kindergarten/Primarstufe der Pädagogischen Hochschule offen.

Die Verlegung der Lehrerbildung auf die Tertiärstufe bedingte seinerzeit eine neue Regelung des Zugangs an die Pädagogischen Hochschulen. Primär erfolgt dieser über die gymnasiale Maturität. Von Anfang an war aber klar, dass auch ein Weg geschaffen werden sollte für Absolventinnen und Absolventen der Berufsmaturitätsschulen, der Fachmittelschulen und für erfahrene Berufsleute.

Die Erziehungsdirektorenkonferenz EDK legte den Grundsatz fest, dass Studierende mit diesem Bildungs- und Erfahrungshintergrund zusätzliche Allgemeinbildung erwerben müssen, um die Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule aufnehmen zu können. Mit dieser Aufgabe beauf­tragte die Regierung die Interstaatliche Maturitätsschule für Erwachsene, die über eine langjährige Erfahrung in der Erwachsenenbildung verfügt. In Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hoch­schule wurde ein neuer Lehrgang mit den Fächern Deutsch, Mathematik, Biologie, Chemie, Physik, Geschichte, Geografie und wahlweise Französisch oder Englisch von der ISME konzipiert und seit 2002 durchgeführt.

In seiner Begrüssung betonte Rektor René Stadler die Wichtigkeit der geforderten Breite an All­gemeinwissen für angehende Kindergarten- und Primarschullehrpersonen. Als Vater zweier Primarschulkinder wisse er aus eigener Erfahrung, welch hohen Stellenwert Lehrerinnen und Lehrer einnehmen und welche Bedeutung sie für die Kinder haben.

Das nach wie vor ungebrochene Interesse am Vorkurs und der Ergänzungsprüfung PH unter­streiche die Bedeutung der Durchlässigkeit unseres Bildungssystems. Etwa ein Drittel der Studen­tinnen und Studenten, welche 2016 das Studium an der Pädagogischen Hochschule in Rorschach aufgenommen haben, seien über die Ergänzungsprüfung an die PHSG gelangt. Rektor Stadler zeigte sich überzeugt, dass die Absolventinnen und Absolventen ihre wertvollen Erfahrungen aus Schule, Lehre und Beruf in ihre spätere Tätigkeit als Kindergärtnerin oder Primarlehrer einbringen können.

Er dankte den ISME-Lehrpersonen für den grossen Einsatz während des vergangenen Jahres. Auch sie hätten einen Anteil am Erfolg. Er freue sich, dass verschiedene Persönlichkeiten aus dem Bil­dungsbereich mit Ihrer Teilnahme an der Feier ihre Verbundenheit mit der ISME und der PHSG ausdrückten und gleichzeitig auch die Anerkennung für die Leistungen der Studierenden.

Deutsch sei für Lehrerinnen und Lehrer ein zentrales Fach, das sie einerseits selber beherrschen, anderseits auch vermitteln müssten. Unter dem Titel „Sich die Welt erschliessen“ erzählte Heidrun Neukamm, Prorektorin und Verantwortliche für den Ausbildungsgang Kindergarten/Primarschule an der PHSG, eine Mäusegeschichte. Die mutige Lillimaus, die den dicken Willibald kritisiert und zur Strafe in die Bibliothek verbannt wird, bringt sich aus Langeweile selber das Lesen bei und er­schliesst sich dadurch neue und aufregende Welten. Sie lernt lesen, nicht nur in die Länge und in die Breite, sondern auch in die Tiefe. Heidrun Neukamm hofft und wünscht sich, dass auch die angehenden Lehrerinnen und Lehrer in die Länge und Breite und vor allem in die Tiefe lesen lernen. Sie freut sich darauf, die Studierenden am Eröffnungsanlass der PH im September in dieser Aula wieder begrüssen zu dürfen.

Nach der Übergabe der Zertifikate wurden die drei Jahrgangsbesten vom Rektor mit einem Blumenstrauss geehrt: Ladina Preisig und Simona Wettach, beide mit einem Durchschnitt von 5.75; Daniela Krapf mit einem Durchschnitt von 5.63.

Ute Gareis, Klavier, und Markus Egger, Klarinette, gestalteten den musikalischen Teil der Feier und gaben ihr einen würdigen Rahmen.

Im Anschluss lud der Rektor alle Anwesenden ein, den schönen Sommerabend bei einem Apéro im stimmungsvollen Innenhof der ehemaligen Klosteranlage Mariaberg ausklingen zu lassen.

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